1.100 Kilometer auf alten Pilgerwegen von Krakau bis Aquileia

Romea Strata Pilger-Promotion-Tour 2021 mit Ankunft und Empfang in Mariazell.

Mit Kirchenglockengeläut und Bläserklängen der Stadtkapelle Mariazell Abordnung wurde die Romea Strata Pilgergruppe termingerecht am 31. Mai 2021 vor der Basilika in Mariazell empfangen.

Aus Annaberg kommend, wurde die Pilgergruppe von Pilgerbegleiterin und Vizepräsidentin AERS Christa Englinger sowie dem Mariazeller Pilgerbegleiter Josef Ganser über die Hochstiege auf den Benedictus-Platz vor die Basilika geführt.

Das Empfangskomitee mit dem Mariazeller Bürgermeister Walter Schweighofer, im Beisein der Tourismusverantwortlichen Nino Contini und Andreas Schweiger, begrüßte die glückliche Pilgergruppe.

Nach einer kurzen Andacht mit Pater Sebastian, erfolgte die Übergabe der Pilgerstäbe und des Pilgerbuchs, nachdem sich der Mariazeller Bürgermeisters eingetragen hatte, an die Kärntner Pilgergruppe, die sich nun auf den Weg nach Gurk macht.

Auf die Frage an Pilgerbegleiterin Christa Endlinger was es für ein Gefühl ist in Mariazell anzukommen, meinte sie: „Es ist jedesmal wieder überwältigend. Sooft kann man gar nicht kommen, es ist jedesmal anders, jedesmal schön. Der Empfang heute war grandios, mit Musik und Glockenläuten. Das war eine ganz feine Geschichte“.

Eine kleine Überraschung hatte Frau Hermine Butter vom Mariazeller Pilgerladen vorbereitet. Sie überreichte jedem Pilger ein Pilgerarmband mit einem Medaillon der Mariazeller Muttergottes.

Detailinfos zur dieser Pilgertour
Vom 13. Mai bis 28. Juni findet eine internationale 47-tägige Pilgerwanderung von Krakau in Polen bis Aquileia in Italien statt. Die Pilger-Promotion-Tour hat zum Ziel, die Kultur- und Pilgerroute Romea Strata in Erinnerung zu rufen, einen historischen Weg, der in der Vergangenheit Pilger und Wanderer von der Ostsee nach Rom führte und mittlerweile in Vergessenheit geraten ist. Die Wiederentdeckung der Romea Strata ist ein visionäres europäisches Projekt, das Kulturen, Ideen und Menschen unterschiedlicher Regionen zusammenführen soll. Die Romea Strata führt auf bereits bestehenden, von Glauben und Kultur geprägten Pilgerwegen von den Baltischen Staaten bis nach Rom und bindet diese in ein großes gemeinsames europäisches Kulturprojekt ein. In Österreich sind dies der Jakobsweg Weinviertel, die Via Sancti Martini, der Jakobsweg Wien, die Via Sacra und der Wiener Wallfahrerweg, der Mariazeller Gründerweg, der Benediktweg, der Hemmaweg und der Kärntner Marienpilgerweg.

Internationale Pilgergruppe kommt am 21. Mai an österreichische Grenze
Die Pilgertour ist als Staffel organisiert. An den Grenzen übergeben die Vertreter des jeweiligen Landes einen Pilgerstab und ein Pilgerbuch mit dem Symbol der Romea Strata an die anschließende Pilgergruppe. Das Pilgerbuch dient dazu, an ausgewählten Pilgerstationen Grußbotschaften mit auf den Weg zu geben. Diese Botschaften sollen die Vielfalt der teilnehmenden Regionen mit unterschiedlichen Kulturen und Menschen zeigen. Finales Ziel ist am 28. Juni Aquileia mit einem großen Abschlussgottesdienst. An den einzelnen Etappenzielen findet jeweils eine Pilgermesse bzw. Andacht und/oder ein Treffen mit Gemeindevertretern statt.
Interessierte Pilger können die internationale Pilgergruppe auf ihrem Weg unter Berücksichtigung der Covid-19 Bestimmungen und nach vorheriger Anmeldung begleiten.

Der internationale Verein Associazione Europea Romea Strata (AERS)
Die AERS ist ein länderübergreifender Verein, welcher zur Wiederentdeckung der Via Romea – eines alten Kultur- und Pilgerweges von der Ostsee nach Rom – gegründet wurde. Die AERS wurde 2018 von Tourismus- und Regionsverbänden, Universitäten, Diözesen und Pilgervereinen aus Italien, der Tschechischen Republik und Österreich gegründet, mittlerweile sind auch Organisationen in Polen dazugekommen. Die Mitglieder arbeiten über Ländergrenzen hinweg daran, das riesige kulturelle und künstlerische Erbe zu fördern, ein gemeinsames Bewusstsein dafür zu schaffen und die Orte des Glaubens und der Spiritualität, sowie die Schönheit der sie umgebenden Naturlandschaft einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren.

Einreichung zur Zertifizierung als internationale Kulturroute
Europa zu Fuß zu durchqueren ist eine beeindruckende Erfahrung, die es uns ermöglicht, die gemeinsamen Wurzeln unseres Kontinents zu entdecken. So können wir die Grenzen überwinden, die im Laufe der Geschichte gezogen wurden. Zur Sicherstellung einer nachhaltigen Förderung der Vielfalt und des Reichtums unserer gemeinsamen Kultur wird das Projekt 2022 beim Europarat in Luxemburg zur Zertifizierung als internationale Kulturroute eingereicht. Um der hohen Qualität einer internationalen Kulturroute zu entsprechen, wurde ein wissenschaftliches Komitee, bestehend aus vierzig renommierten Professor*innen und Expert*innen aus neun Forschungsbereichen, die insgesamt dreißig Themenkomplexe abdecken, eingerichtet. Die Aufgabe dieses „Scientific Committee“ besteht auch darin, die KulturundPilgerroute unter historischen Gesichtspunkten zu validieren und das Bewusstsein für gemeinsame historische Wege und Themen, wie die Bernsteinstraße, die Seidenstraße oder Schutzheilige, zu fördern.

Internationaler Verein mit großer österreichischer Beteiligung
Die AERS wurde von der Fondazione Homo Viator – San Teobaldo (früheres Pilgerbüro der Diözese Vicenza) ins Leben gerufen. Zweck des Vereins ist es, den offiziellen Status einer europäischen Kulturroute des Europarats zu erhalten. Dieser wurde bereits anderen großen Pilgerwegen wie dem Jakobsweg, der Via Francigena, dem Martinusweg und erst vor Kurzem der Via Romea Germanica verliehen. In Niederösterreich sind der Jakobsweg Weinviertel, die Via Sancti Martini, der Jakobsweg Wien, der Pilgerverein Via Sacra, die Wienerwald Tourismus GmbH, sowie der Tourismusverband Traisen-Gölsental Mitglied des internationalen Vereines Romea Strata. In der Steiermark ist der Tourismusverband Mariazeller Land und in Kärnten sind der Pilgerverein Benedikt-be-WEG-t, die Diözese Gurk sowie die ARGE Pilgern in Kärnten beteiligt.

Pilgern ist nachhaltig und umweltfreundlich
Das laufende Projekt wird auch einen starken Beitrag zur Verbesserung der Nachhaltigkeit leisten. Massentourismus wirkt sich negativ auf die Umwelt aus (hoher Ressourcenverbrauch, Abfall, Luft- und Wasserverschmutzung, usw.).
Pilgerwanderungen hingegen zählen zum sanften Tourismus mit kaum negativen Auswirkungen auf die Umwelt. Die Initiative soll daher auch das Bewusstsein für nachhaltige Reiseangebote bei Reiseveranstaltern, Beherbergungsbetrieben und
Freizeitunternehmen schärfen. Besonders nachhaltige Betriebe und Regionen sollen dabei als europaweite Vorbilder fungieren. Darüber hinaus sollen geringer entwickelte Regionen von einer erhöhten Wertschöpfung profitieren.

Kontakte:
• Christa Englinger, Vizepräsidentin AERS, Pilgerverein Via Sacra,
office@destinomondo.com
• Ernst Leitner, Pilgerverein Via Sacra, ernst.leitner@gul.at
• Romina Gobbo, Leiterin der Kommunikation bei FHStV – Homo Viator San Teobaldo Foundation, communicazione@romeastrata.it
• Andreas Schweiger, GF Mariazeller Land GmbH,
andreas.schweiger@mariazeller-land.at

 



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