Kräuterbüscherl binden & Kräuterweihe – Maria Himmelfahrt

Brauchtum am Leben erhalten mit dem Brauchtumsstammtisch – Maria’s Aufnahme in den Himmel – Maria Himmelfahrt – Großer Frauentag 13 – 15. August 2017

Es ist ein österliches Fest mitten im Sommer – die Auferstehung – Maria’s Aufnahme in den Himmel. Das Fest geht auf das 6. Jahrhundert zurück.

Heil- und Würzkräuter entfalten im Hochsommer ihre größte Kraft und Wirksamkeit. Seit dem frühen Mittelalter wird dafür in der Kräuterweihe gedankt. Die Verknüpfung aus Kräuterweihe und Marienfest, (den großen Frauentag, Maria Himmelfahrt), Mitte August entstand aus der Erzählung, dass die Aposteln Marias Grab noch einmal öffnen ließen und anstatt des Leichnams wunderschöne Blumen und Kräuter, die einen herrlichen Duft verströmten, fanden.


Die gesegneten Sträuße wurden hinter der Tür aufgehängt oder im Herrgottswinkel hinter das Kreuz gesteckt. Bei drohendem Unwetter zog man Arnika aus dem Strauß und warf ihn ins Feuer, um den Blitz fernzuhalten. Die Körner mischte man unter das Saatgut und die Kräuter bekam das Vieh um Seuchen und Krankheiten abzuhalten. War der Buschen bis Weihnachten nicht aufgebraucht, war es ein gutes Jahr. Der Rest des Buschens wurde in den Rauhnächten verbrannt und beim Räuchern durch das Haus getragen.

Im Rahmen des Brauchtumsstammtisches belebten 18 Interessierte aus dem Mariazellerland, unter der fachkundigen Anleitung von Hanni Erber und Hans Peter Reiter diesen Brauch auf ein Neues. So wurden am Sonntag, 13. August im Rahmen einer Kräuterwanderung die benötigten Kräuter gesammelt. Tags darauf fand das Binden der duftenden Sträuße beim Franzbauer im Salzatal statt. Beim gemeinsamen Kirchgang am Dienstag, 15. August, wurden diese „Mariazellerland Kräuterbüscherl“ in der Kirche „Hl. Barbara„in Gollrad durch Pater Mag. Christoph Pecolt gesegnet.

Dieses Büscherl besteht aus 11 Kräutern. Die Zahl 11 steht für die 11 wichtigsten Kirchen in unserem neuen Pfarrverband, die St. Sebastiani-Kirche, die Bruder-Klaus-Kirche in der Walstern, die Hl.-Brunn-Kapelle, die Michaelikapelle, die Mariazeller Basilika, die Sigmundsberg-Kirche, die Pfarrkirche Gußwerk, die Kirche „Maria Heimsuchung in Wegscheid, die Barbarakirche in Gollrad, die Josefikirche in Greith und die Kirche „Hl. Johannes in der Wüstein Weichselboden.

In der Mitte des Büscherl’s befindet sich eine Klette als Symbol für die neu entstehende Gemeinde. Diese Klette soll zum Ausdruck bringen, dass wir nur gemeinsam und durch festes Zusammenhalten in unserer Heimat, dem Mariazeller Land, etwas bewegen können.

Durch die Fülle an gesammelten Kräutern war es möglich weitere Kräuterbüscherln zu binden, die im Anschluss an den Gottesdienst in der Kirche Gollrad nach dem Gottesdienst verteilt wurden.

Der Kräuterbuschen soll auf das Heil hinweisen. Maria die JA zur Empfängnis Jesus sagte und Jesus, der durch seinen Tod am Kreuze die Menschheit erlöste. Das Heil, das durch die Fürbitte Marias für uns bei Gott erwirkt wird. Dies alles soll der „Mariazeller Kräuterbuschen“ als Symbol darstellen und uns bewusst werden lassen, wenn wir diese Zeilen lesen.

Der Obmann des Mariazeller Heimathauses, Herr Andreas Schweighofer, hat die Kräuterbüscherln nach Gollrad mitgebracht.

Das Brauchtumsstammtisch-Team hofft auch im kommenden Jahr auf reges Interesse.

Franz-Peter-StadlerHerzlichen Dank an Ing. Franz-Peter Stadler 1010 Wien & Salzatal für Text und Fotos.

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